Photovoltaik-Anlagen auf dem Vormarsch

Bereits seit einigen Jahren sind erneuerbare Energien im Trend und sollen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Kohle beenden. Während im industriellen Bereich vor allem auf Windräder gesetzt wird, findet sich bei privaten Haushalten immer häufiger eine Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach. Doch wieso sind die PV-Anlagen so beliebt und wie profitieren Sie am meisten vom eigenen Strom?

Auf Photovoltaik oder Solarthermie setzen?

Wenn in der Vergangenheit von Solar die Rede war, ging es dabei meistens eher um Solarthermie, bei der Sonnenenergie mit Hilfe von Solarkollektoren für die Erwärmung von Wasser oder Heizung gewonnen wurde. Allerdings ist diese Form der Energiegewinnung sehr speziell, da sie nur für den Eigenverbrauch nutzbar und auf Heizung oder Warmwasser eingeschränkt ist. Mit den Photovoltaik-Anlagen kann Strom dagegen für eine Vielzahl von elektrischen Geräten verwendet oder gegen eine Einspeisevergütung verkauft werden. Dabei können Sie beide Strukturen auch zusammen auf dem Dach einsetzen und simultan betreiben.


Das Haus im Grünen mit umweltfreundlicher Energieversorgung
Häuschen im Grünen - natürlich mit umweltfreundlicher Energieversorgung.

Gerade für Privathaushalte sind Photovoltaik-Anlagen wohl die beste Form von erneuerbaren Energien. In den letzten Jahren sind die Preise für die Solarstrom-Panels stark gesunken, so dass Anlagen auf kleineren Dächern schon für etwas mehr als 5.000 Euro installiert werden können. Und auch bei großen Häusern werden Kosten von 15.000 Euro selten überschritten. Parallel dazu sind Leistung und Lebensdauer gestiegen, wodurch die aktuellen Module deutlich besser als vergangene Modelle sind und selbst für Haushalte mit mehreren Personen genug Energie erzeugen.

Zudem besitzt Solarstrom kaum Nachteile, die etwa bei der Windenergie oft zur Sprache kommen. Dort ist zum Beispiel das Töten von Vögeln durch die Rotoren der Windräder ein häufiges Problem, das Arten wie Gänsegeier gefährdet und von Naturschutzverbänden kritisiert wird. Ähnliche Kritik ist bei den Photovoltaik-Anlagen nicht vorhanden, die so als besonders tierfreundlich gelten.


Townsend Langohr-Fledermaus
Auch Fledermäuse verunglücken in großer Zahl an deutschen Windkraftanlagen. Die Zahl solcher Anlagen ist hierzulande bereits sehr hoch und soll noch weiter steigen. Mehr als zwei Drittel der Tiere, die durch Windkraftanlagen auf deutschem Boden zu Tode kommen, sind wandernde Fledermäuse auf ihrem Weg zwischen ihren Sommer- und Winterlebensräumen. Aufgrund seiner zentralen geographischen Lage in Europa hat Deutschland deshalb eine große Verantwortung für den Schutz migrierender Fledermäuse.

Nicht nur für den Tierschutz ein Lohnenswertes Investment

Photovoltaik-Anlagen können als Investition in die Zukunft gesehen werden, denn über eine Nutzung von mehreren Jahren können Sie eine ordentliche Rendite erzielen. Dies gelingt durch Eigenverbrauch von Strom, so dass Sie nicht die teuren Strompreise Ihres Energieanbieters zahlen müssen, oder eine Einspeisevergütung für den Verkauf von selbst erzeugter Sonnenenergie.

Dadurch werden die anfänglichen Kosten mit jährlichen Einsparungen wieder aufgefangen und nach der Amortisation werden Gewinne erwirtschaftet. Hilfreich ist dabei vor allem die längere Lebensdauer von neuen PV-Anlagen, die im Gegensatz zu früheren Modellen nicht schon nach ein paar Jahren ausgetauscht werden müssen.


Solaranlage Dach Berghaus
Es gibt keinen Ort, wo Photovoltaik nicht installiert werden könnte.
Servicetechniker bei der Wartung
Servicetechniker bei der Wartung.

Mit Stromspeicher den Eigenverbrauch der PV-Anlage erhöhen

Immer interessanter werden für Privathaushalte Stromspeicher, die erzeugten Strom, der nicht sofort verbraucht werden kann, sammeln. Grund dafür ist, dass die Einkaufspreise bei Energieanbietern höher sind als die Einspeisevergütung, die Sie für einen Verkauf derselben Menge erhalten. Wird dagegen der Strom, der tagsüber erzeugt wird, für den Abend gespeichert, ist dies die günstigere Lösung.

Während die Stromspeicher vor einigen Jahren noch fast unbezahlbar waren, finden sich inzwischen erschwingliche Modelle am Markt und werden von PV-Anlagen Besitzern immer häufiger ausgewählt. So wird von 40 Prozent der Kaufinteressenten einer Photovoltaik-Anlage ein Stromspeicher als Standardausstattung betrachtet und kann dank gesunkener Preise eine gute Investition sein.

Preise aufmerksam vergleichen

Aufpassen sollten Sie bei den Kosten, denn diese können sich stark unterscheiden. Angefangen bei verschiedenen Modulen bis hin zur Installation, können die Berechnungen von Anbietern um mehrere Tausend Euro voneinander abweichen. Stellen Sie deshalb Vergleichsrechnungen der Angebote an und überprüfen Sie, was Sie für Ihr Geld erhalten. Vergessen Sie dabei nicht die Fördermittel des Staates, die dafür sorgen können, dass sich die eigene Stromproduktion deutlich schneller lohnt. Beachten Sie die jeweiligen Voraussetzungen, um die Zuschüsse zu erhalten, denn diese gelten möglicherweise nicht für jede Anlage.

Eigene Photovoltaik-Anlage ebenfalls für Mieter möglich

Ein Kritikpunkt bei PV-Anlagen ist häufig, dass die Möglichkeit lediglich Eigenheimbesitzern zur Verfügung steht, die von den Fördermitteln profitieren. Doch auch als Mieter eines Hauses können Sie eigenen Solarstrom erzeugen, wenn Sie dafür die Erlaubnis Ihres Vermieters erhalten. So können Sie entweder die Dachfläche mieten und dort eine eigene Anlage installieren. Oder Ihr Vermieter baut eine Anlage selbst auf und vermietet diese anschließend an Sie weiter. Allerdings ist in diesem Fall eine genaue Kalkulation nötig, um zu sehen, ob sich die Solarmodule weiterhin lohnen.

Siehe auch

News vom 13.02.2015 - Forschungsverbund Berlin e.V.: Deutschlands Energiewende kollidiert mit migrierenden Fledermäusen

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